Ich orientiere mich an dem “Berliner Modell“, welches ungefähr folgendermaßen abläuft.
Das erste Treffen dient dem gegenseitigen Kennenlernen. Ich erkundige mich nach den Gewohnheiten des Kindes, den Wünschen und Erwartungen der Eltern und schaue, wie das Kind auf mich und die neue Umgebung reagiert.
Die ersten 3 Tage kommt das Kind mit der Bezugsperson in unsere Wohnung. Dann lernt es mich, meinen Sohn, ggfs. die anderen Kinder, die Abläufe und die Räumlichkeiten kennen. Die Eltern sind in dieser Zeit immer der sichere Hafen. Die Eltern sollten sich eher passiv verhalten, aber da sein, wenn das Kind dieses fordert. Diese Besuche dauern ca. 1 Stunde.
Ab dem vierten oder fünften Tag kann die Begleitung mal die Räumlichkeiten für einen kleinen Moment verlassen. Ganz wichtig dabei ist, dass das Elternteil sich von dem Kind verabschiedet und ihm sagt: „Ich komme gleich wieder und hole dich ab.“ Nach einem kleinen Spaziergang von ca. 15-20 Minuten nimmt die Mutter oder der Vater das Kind dann wieder mit nach Hause. Wenn das Kind sich von mir beruhigen lässt und sich nach kurzem Protest wieder dem Spiel mit den anderen zuwendet, können die Trennungszeiten in den nachfolgenden Tagen ausgedehnt werden.
Je gelassener das Kind auf Abschied und Wiederkehr reagiert, desto kürzer kann die Eingewöhnungszeit ausfallen. Dafür sollen die Eltern ca. 2-3 Wochen einplanen. Von Vorteil ist es auch, wenn das Kind einen gewohnten Gegenstand von zu Hause bei sich hat, z.B. ein Kuscheltier, ein Schnuffeltuch oder ähnliches, was es beruhigt und als Brücke zwischen dem Elternhaus und der Tagespflegestelle dient.
In den ersten 2 Wochen ist es sehr hilfreich, wenn die Eltern telefonisch auf Abruf bereit stehen, falls sich das Kind noch nicht so schnell an den neuen Tagesablauf gewöhnen kann. Die Eingewöhnung ist abgeschlossen und gelungen, wenn das Kind mich als sichere Basis und als eine weitere Bezugs- und Vertrauensperson akzeptiert hat.